Schottergärten

Das Thema Schottergärten („Steinwüsten“) ist tatsächlich ein spannendes Beispiel dafür, wie Bequemlichkeit, Ästhetik, Klimaschutz und Regulierung aufeinandertreffen.

Warum entscheiden sich viele Menschen für Schottergärten?

  • Pflegeleicht (vermeintlich): Viele glauben, Schottergärten seien pflegefrei oder pflegeleicht. Tatsächlich setzen sich aber schnell Laub, Staub und Unkraut fest – und die Pflege ist dann oft sogar aufwendiger.
  • Ordnung und Ästhetik: Manche bevorzugen die „aufgeräumte“ Optik, die weniger wild wirkt als ein bepflanzter Garten.
  • Unkenntnis: Vielen ist nicht bewusst, dass Schottergärten ökologisch schädlich sind und sogar gegen Bauordnungen verstoßen können (z. B. in manchen Bundesländern und oder Städten).
  • Kostengründe: Einmal angelegt, erscheinen sie günstiger als eine sorgfältige, vielfältige Bepflanzung.

Warum sind Schottergärten klima- und umweltunfreundlich?

  • Aufheizung: Steine speichern Hitze, was das Mikroklima im Sommer verschlechtert und die Umgebung zusätzlich aufheizt.
  • Wasserkreislauf: Niederschlag versickert schlechter, die Böden trocknen aus.
  • Biodiversität: Schotterflächen bieten kaum Lebensraum für Insekten, Vögel oder Kleintiere.
  • Feinstaub & Luftqualität: Pflanzen, die eigentlich Staub binden und Sauerstoff produzieren könnten, fehlen.
  • Verlust von Kühlung: Pflanzen verdunsten Wasser und tragen zur Abkühlung bei – Steine nicht.

Warum braucht es (scheinbar) Verbote?

  • Individuelle vs. gesellschaftliche Interessen: Ein einzelner Garten mag unbedeutend wirken. In der Summe (ganze Siedlungen mit Schottergärten) entstehen aber gravierende Effekte für Klima, Stadtklima und Artenvielfalt.
  • Falsche Anreize: Da der Schottergarten „billig und ordentlich“ wirkt, entscheiden sich viele dafür – obwohl die langfristigen Kosten (Hitzeinseln, Verlust von Artenvielfalt) die Allgemeinheit tragen muss.
  • Kommunale Steuerung: Städte und Gemeinden versuchen mit Bauordnungen gegenzusteuern, weil Freiwilligkeit oft nicht ausreicht.

Welche Alternativen gibt es?

  • Klimafreundliche Vorgärten:
    • Stauden- und Wildblumenbeete, die pflegeleicht und attraktiv sind.
    • Kombination aus Ziergräsern, heimischen Sträuchern und Blühpflanzen.
    • Bodendecker (z. B. Thymian, Sedum, Immergrün), die wenig Pflege benötigen und Flächen begrünen.
  • Naturgarten / insektenfreundlicher Garten: Blühwiesen, Trockenmauern, kleine Wasserstellen.
  • Gestalterische Alternativen: Wer den „Steinlook“ mag, kann mit Kieswegen oder Steinelementen arbeiten – aber kombiniert mit robusten Pflanzen, die dazwischen wachsen.
  • Pflegeleichte, aber lebendige Lösungen: Z. B. Kiesflächen mit durchbrochener Bepflanzung, die weniger Arbeit machen, aber Lebensraum bieten.

Ein Argument, das oft zieht: Ein gut geplanter, bepflanzter Garten ist langfristig tatsächlich pflegeleichter als eine Schotterfläche, die ständig gereinigt werden muss. Außerdem steigert er die Wohnqualität im Sommer enorm.

Herbstgedanken bzgl. Klima und Erderwärmung

Unser Klima ändert sich und die Perioden mit großer Hitze und auch extreme Wetterereignisse häufen sich in den letzten Jahren. Aber was können wir dagegen tun? Insbesondere was kann ich persönlich dagegen tun?

Eine relativ einfache Möglichkeit für mich persönlich etwas für ein besseres Klima in meiner direkten Umgebung zu tun ist es, Schottergärten bzw. „Gärten des Grauens“ wie sie von einigen genannt werden, unbedingt zu vermeiden. Warum? Ganz einfach – Schotter erwärmt sich bei Sonneneinstrahlung und speichert diese Wärme auch noch. Wenn ich stattdessen irgendeine Art von Grün anpflanze, so wird weniger Wärme gespeichert und meine direkte Umgebung ist etwas kühler.

Aber Grün bedeutet immer auch Arbeit – Unkraut jäten, Gießen etc. – das stimmt, aber es gibt auch dafür Lösungen bzw. sehr widerstandsfähige und einfach zu pflegende Planzen. Man muss sich nur ein wenig schlau machen.

Und Schottergärten sind auch nicht vollständig Pflege-frei, denn einige Pflanzen suchen sich auch durch Schotter ihren Weg. Und in einigen Gegenden wird der Schotter auch durch Müller verunreinigt, worauf man ebenfalls achten muss.

Ebenso negativ wie Schottergärten ist das vollständige Pflastern des Vorgartenbereichs, um dort möglichst viele Autos parken zu können. Auch dafür gibt es Möglichkeiten Grün und Parken zu verbinden. Eine Möglichkeit wären Carports mit Dachbegrünung oder mindestens Lochsteine als Untergrund. Sicherlich gibt es noch weitere umweltfreundliche Lösungen.

Schreibt mir, wie Ihr den Klimaschutz verbessern wollt!