Lesestoff für die Corona-Zeit

Wir befinden uns aktuell in einer noch nie da gewesenen und für die meisten sehr irreal wirkenden und schwer zu begreifenden Situation. Um sie zu verstehen, kann man auf eine Vielzahl von Medien zugreifen, wobei ich dringend zu den etablierten und in den meisten Fällen fundiert recherchierenden und berichtenden Zeitschriften (on- oder offline) und den öffentlichen Sendern raten würde. Bei allen anderen besteht die Gefahr, dass man durch reißerische und häufig sehr subjektive Berichterstattung und Prognosen zu einem falschen Verständnis geführt wird.

Eine andere Herangehensweise ist das Lesen (oder auch Hören bei Hörbüchern oder Hörspielen) von fiktiven Romanen, in denen ähnliche Situationen geschildert werden. Sicherlich sind diese Bücher nicht für jeden geeignet, denn einige mögen in der aktuellen Lage lieber Romane über rein positive Dinge. Für andere bieten diese Romane aber eine Auseinandersetzung mit den Themen Viren, Pandemie, Quarantäne, Ausgangssperre, Sterblichkeit und vielem mehr. Im folgenden führe ich ein paar Bücher auf, die genau diese Themen zum Inhalt haben.

Pandämonium – Die letzte Gefahr von Alexander Odin – ein gefährliches Virus breitet sich in Berlin aus, das die Menschen grausam verändert.

Eisfieber von Ken Follet – in diesem Thriller geht es um ein tödliches Virus, das aus einem privaten Forschungslabor verschwindet.

The Stand – Das letzte Gefecht von Stephen King – in einem durch einen Virus entvölkerten Amerika versucht eine Handvoll Überlebende die Zivilisation zu retten.

Viren schlafen nicht: Ein Lord Bromley Thriller von Alex Bensson – plötzlich taucht es aus dem Nichts auf: ein mysteriöses, bisher unbekanntes Virus. Der englische Geheimdienst beauftragt den jungen Lord Lucius Bromley, der Spur des gefährlichen Virus zu folgen. Doch alle, die mit dem hochansteckenden Virus in Berührung kommen, sterben. Und aus jeder brauchbaren Fährte wird eine Falle.

Virus von Dustin Thomason – Dezember 2012. In den USA breitet sich rasend schnell eine gefährliche Epidemie aus, ganz L.A. steht bereits unter Quarantäne. Genetiker Dr. Gabriel Stanton und Maya-Forscherin Chel Manu suchen unter Hochdruck nach einer Möglichkeit, die tödliche Krankheit aufzuhalten.

Todesbrut: Das Buch zum Virus von Klaus-Peter Wolf – es schildert die Bedrohung, wie sie von der Vogelgrippe H5N1, dem Coronavirus SARS-CoV-2 oder anderen Epidemien und Pandemien ausgeht, erschreckend realistisch. Außerdem zeigt es auf, dass die darauffolgende Hysterie, Gewalt und das Chaos beinahe so gefährlich sind wie die Krankheit selbst.

Wenn Ihnen das aber alles zu düster und erschrecken ist und Sie lieber der aktuellen Situation beim Lesen entfliehen möchten, so empfehle ich: Der Elefant, der das Glück vergaß: Buddhistische Geschichten, um Freude in jedem Moment zu finden von Ajahn Brahm.

In jedem Fall ein Lesevergnügen!

Wilsberg-Krimis

Vor ein paar Tagen habe ich meinen ersten Wilsberg und die Schloss-Vandalen
(Wilsberg und die Schloss-Vandalen) beendet. Sehr nett!
Es ist der ideale Krimi fürs Bett, denn die Handlung plätschert so dahin und auch wenn man etwas müde ist, bekommt man alles mit. Das soll jetzt nicht zu negativ klingen, denn gefallen muss er ja trotzdem. Und das hat dieser Krimi, denn er ist einfach gut geschrieben.
Sicherlich wird kein gewaltiger Spannungsbogen aufgebaut und über hunderte von Seiten die Lösung erarbeitet, aber das geht bei 164 Seiten eben auch gar nicht. Dafür stellt Jürgen Kehrer seine Protagonisten sehr umfassend und einfühlsam dar und macht es einem leicht, sich in die verschiedenen Personen hinein zu versetzen. Hinzu kommt dann noch der schöne westfälische bzw. Münsteraner Lokalkolorit.
Für mich ist es auf jeden Fall eine Empfehlung zum Lesen und ich werde mir sicherlich noch ein weiteres Buch von ihm (z.B. bei Hitflip) besorgen.



Bücher tauschen bei Hitflip

Erste und letzte Sätze

Menschen sammeln ja bekanntlich alles. Die Stiftung Lesen möchte natürlich das Bücher-Sammeln und insbesondere auch das Bücher Lesen fördern und hat deswegen aktuell zu einem Wettbewerb aufgerufen, in dem man den schönsten ersten Satz aus der Fülle deutschsprachiger Romane und Erzählungen auswählen und diese Wahl auch begründen soll – Wettbewerbsseite. Das ist eine wirklich gute Idee.
Als ich das las, dachte ich mir, dass es doch bestimmt schon Websites gibt, auf denen die Autoren erste und letzte Sätze aus Romanen veröffentlicht haben. Dabei bin ich auf die Website von Michael Baumgartner gestossen, der erste und letzte Sätze aus phantastischen und außergewöhnlichen Romanen gesammelt hat. Einige davon sind sicherlich wettbewerbswürdig.
Von mir gibt es jetzt auch eine extra Website für erste Spätze: www.erste-saetze.de

Bei Matthias Kammerer können Sie testen, ob Sie sich gut in Literatur auskennen und erste Sätze den Werken und Autoren zuordnen können.
Die Welt online hat in einem Artikel über den Wettbewerb ebenfalls einige erste Sätze aber mit Quellenangabe angeführt.

Hier meine Vorschläge zum schönsten ersten Satz:

  • Baron Trelawney, Doktor Livesy und auch die anderen Herren haben mich gebeten, die Geschichte der Schatzinsel niederzuschreiben. Robert Louis Stevenson, „Die Schatzinsel“
  • Es war einmal eine kleine Hexe, die war erst einhundertsiebenundzwanzig Jahre alt, und das ist ja für eine Hexe noch gar kein Alter. Otfried Preussler, „Die kleine Hexe“
  • Als der Wassermann eines Tages nach Hause kam, sagte die Wassermannfrau zu ihm: „Heute mußt due ganz leise sein. Wir haben nämlich einenkleinen Jungen bekommen.“ Otfried Preußler, „Der kleine Wassermann“
    oder
  • Jeder von uns ist die Liebe im Leben eines anderen. Andrew Sean Greer, „Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli“