Wieder mal Servicewüste in Ostwestfalen

Heute vormittag mussten wir leider wieder mal die „Servicewüste Deutschland“ oder vielleicht auch die sonderbare Art eines Verkäufers kennenlernen.
Und zwar haben wir zum ersten Mal das Einrichtungshaus Hansel in Delbrück Westenholz besucht. Wir hatten vor einiger Zeit einen Gutschein für dieses Möbelhaus bei einer Tombola gewonnen, denn wir nun endlich einlösen wollten.
Wir hatten verschiedene Ideen mitgebracht. Leider entsprach die Auswahl an Pfannen nicht ganz unseren Vorstellungen und auch Kinderstühle haben wir nicht gefunden. Aber das ist eigentlich auch kein Problem, denn das sind sicherlich nicht die Kernprodukte eines Möbelhauses.

Allerdings haben wir eine sehr unschöne andere Erfahrung gemacht. Und zwar machten sich unsere beiden Kinder schon beim Eintreten des Geschäfts mit Hunger und Durst bemerkbar. Wir konnten Sie dann ein wenig hinhalten, aber nach einiger Besichtigungszeit ging es nicht mehr. Da wir den Kindern nicht zwischen den Sesselgarnituren etwas zu essen geben wollten, wir aber auch keine dafür vorgesehene Sitzmöglichkeit gesehen hatten, setzte sich meine Frau mit beiden auf die Treppe. Ich selbst guckte mich nach Handtüchern im Erdgeschoss um. Kurze Zeit später, kam meine Frau mit den Kindern zu mir runter und berichtete, dass plötzlich der Chef des Hauses gekommen wäre und sie in einem sehr unhöflichen Ton (richtig wütend) aufgefordert hätte, sofort die Treppe zu verlassen. Essen könnten sie an der dafür vorgesehenen Stelle. Leider sagte er nicht, wo diese war.
Wenn wir den Gutschein nicht gehabt hätten, wären wir sofort gegangen. So kann man Kunden doch nicht behandeln. Weder war die Treppe so schmal, dass die anderen Kunden, von denen es auch nur eine Hand voll im Geschäft gab, diese nicht hätten benutzen können. Noch haben die Kinder beim Apfelstück-Essen und Wasser trinken irgendetwas dreckig gemacht.

Wir haben uns dann noch ein paar schöne Cawö-Handücher gekauft, aber das Geld was über den Gutschein hinausging, habe ich nur sehr ungerne ausgegeben. Den Damen an der Kasse haben wir auch noch mal gesagt, dass Sie bitte ihrem Chef ausrichten sollen, dass wir uns so nicht behandeln lassen und sie uns – auch wenn sie selbst natürlich keine Schuld daran hatten – nicht wiedersehen werden.
Uns werden auf jeden Fall keine zehn Pferde mehr zu Hansel nach Westenholz führen. Nicht nur haben wir mit Finke oder mit Ruhe in Schloß Neuhaus sehr viel interessantere Möbelhäuse in der Umgebung, sondern dort sind wir bisher auch immer freundlich bedient worden. Tut mir leid, aber hier macht der erste Eindruck immer alles aus.

Ein Chef, der selbst seine Kunden verjagt, sollte sich in acht nehmen, dass sein Geschäft nicht bald den Bach runter geht. Bedenken Sie immer, dass man gute Erfahrungen wenigen, schlechte aber sehr vielen weitererzählt.