Berliner Fasching

Berliner Fasching

Nun spuckt sich der Berliner in die Hände
und macht sich an das Werk der Fröhlichkeit.
Er schuftet sich von Anfang bis zu Ende
durch diese Faschingszeit.

Da hört man plötzlich von den höchsten Stufen
der eleganten Weltgesellschaft längs
der Spree und den Kanälen lockend rufen:
“Rin in die Escarpins!”

Und diese Laune, diese Grazie, weißte,
die hat natürlich alle angesteckt;
die Hand, die tagshindurch Satin verschleißte,
winkt ganz leschehr nach Sekt.

Die Dame faschingt so auf ihre Weise:
gibt man ihr einmal schon im Jahr Lizenz,
dann knutscht sie sich in streng geschlossnem Kreise,
fern jeder Konkurrenz.

Und auch der Mittelstand fühlts im Gemüte:
er macht den Bockbierfaßhahn nicht mehr zu,
umspannt das Haupt mit einer bunten Tüte
und rufet froh: “Juhu!”

Ja, selbst der Weise schätzt nicht nur die hehre
Philosophie: auch er bedarf des Weins!
Leicht angefüllt geht er bei seine Claire.
Berlin radaut, er lächelt …
Jeder seins.

Kurt Tucholsky

Aschermittwoch – ein Gedicht von Luise Hensel

Aschermittwoch

»Staub bist du und kehrst zum Staube,
Denk, o Mensch, an deinen Tod!«
Wohl, dies weiß ich, doch mein Glaube
Sieht ein ew’ges Morgenrot.

Sieht ein Land, wo Friedenspalmen
Um des Siegers Scheitel wehn,
Wo umrauscht von ihren Psalmen
Wir der Engel Chöre sehn.

Wo Maria, die Getreue,
Ihr geliebtes Kind uns zeigt,
Wo die Sehnsucht und die Reue
Nun ihr selig Ziel erreicht.

Wo der Vater mit dem Sohne
Und dem Heil’gen Geist zugleich
Thront auf einem ew’gen Throne,
Unaussprechlich herrlich, reich.

Wo wir den, der je gewesen,
Schauen, wie er ewig war.
O, dort wird mein Herz genesen,
O, dort wird mein Auge klar!

Wo verklärte Seelen streben,
Ihn, den Einz’gen, zu erhöhn,
Wo die sel’gen Märt’rer schweben,
Wo die reinen Jungfraun stehn.

Wo die zarte Magdalene
Selig ihm zu Füßen liegt,
Da der Reue bittre Träne
Ihr in Wonne längst versiegt.

Wo Johannes, der Geliebte,
Innig ihm am Herzen ruht.
Alles Kranke, einst Betrübte
Ruht in seines Schoßes Hut.

Wo die heil’gen Scharen wandeln,
Die das Kreuz den Weg gelehrt,
Die im Lieben, Dulden, Handeln
Hier sein Bild in sich verklärt. –

Wohl mir, daß er Staub einst werde,
Dieser Leib von Erd’ und Staub!
Meine Seele wird der Erde,
Wird dem Wurme nicht zum Raub.

Hauch ist sie aus Gottes Munde,
Und sie kehrt hinauf zum Licht.
Sei gesegnet, ernste Stunde,
Die einst meine Fessel bricht!

Sei gesegnet, stiller Hügel,
Der einst meine Asche deckt,
Bis das Wehn der Seraphflügel
Mich von langem Schlaf erweckt!

»Denn du Staub, du kehrst zum Staube
Bis zum neuen Morgenrot.«
So, ich weiß es, doch mein Glaube
Hebt mich über Grab und Tod.

Düsseldorf, 1820.

Luise Hensel (1798-1876)

Weiter Gedichte von Luise Hensel finden Sie unter www.luise-hensel.de.

Erleben Sie den Karneval einmal hautnah in der Karnevalshochburg Köln! Dort wird ordentlich gefeiert und geschunkelt! Bis zum Aschermittwoch. Denn dann ist alles vorbei!

Faschingsgedicht und Liebesgedicht von Heinrich Heine

Dieser Liebe toller Fasching,
Dieser Taumel unsrer Herzen,
Geht zu Ende, und ernüchtert
Gähnen wir einander an!

Ausgetrunken ist der Kelch,
Der mit Sinnenrausch gefüllt war,
Schäumend, lodernd, bis am Rande;
Ausgetrunken ist der Kelch.

Es verstummen auch die Geigen,
Die zum Tanze mächtig spielten,
Zu dem Tanz der Leidenschaft;
Auch die Geigen, sie verstummen.

Es erlöschen auch die Lampen,
Die das wilde Licht ergossen
Auf den bunten Mummenschanz;
Auch die Lampen, sie erlöschen.

Morgen kommt der Aschenmittwoch,
Und ich zeichne deine Stirne
Mit dem Aschenkreuz und spreche:
Weib, bedenke, daß du Staub bist.

Heinrich Heine (1797-1856)

Berliner Fasching von Kurt Tucholsky

Berliner Fasching

Nun spuckt sich der Berliner in die Hände
und macht sich an das Werk der Fröhlichkeit.
Er schuftet sich von Anfang bis zu Ende
durch diese Faschingszeit.

Da hört man plötzlich von den höchsten Stufen
der eleganten Weltgesellschaft längs
der Spree und den Kanälen lockend rufen:
„Rin in die Eskarpins!“

Und diese Laune, diese Grazie, weißte,
die hat natürlich alle angesteckt;
die Hand, die tagshindurch Satin verschleißte,
winkt ganz leschehr nach Sekt.

Die Dame faschingt so auf ihre Weise:
gibt man ihr einmal schon im Jahr Lizenz,
dann knutscht sie sich in streng geschlossnem Kreise,
fern jeder Konkurrenz.

Und auch der Mittelstand fühlts im Gemüte:
er macht den Bockbierfaßhahn nicht mehr zu,
umspannt das Haupt mit einer bunten Tüte
und rufet froh: »Juhu!«

Ja, selbst der Weise schätzt nicht nur die hehre
Philosophie: auch er bedarf des Weins!
Leicht angefüllt geht er bei seine Claire,
Berlin radaut, er lächelt …

Jeder seins.

Kurt Tucholsky (1890 – 1935)

Karnevalsgedicht von Wilhelm Busch

Karneval

Auch uns, in Ehren sei’s gesagt,
Hat einst der Karneval behagt,
Besonders und zu allermeist
In einer Stadt, die München heißt.
Wie reizend fand man dazumal
Ein menschenwarmes Festlokal,
Wie fleißig wurde über Nacht
Das Glas gefüllt und leer gemacht,

Und gingen wir im Schnee nach Haus,
War grad die frühe Messe aus,
Dann können gleich die frömmsten Frau’n
Sich negativ an uns erbau’n.

Die Zeit verging, das Alter kam,
Wir wurden sittsam, wurden zahm.
Nun sehn wir zwar noch ziemlich gern
Die Sach‘ uns an, doch nur von fern
(Ein Auge zu, Mundwinkel schief)
Durchs umgekehrte Perspektiv.

Wilhelm Busch (1832-1908)

Die Maske – ein Faschingsgedicht

Hinter ihr verbirgt man sich,
so erkennt dann keiner mich,

hinter ihr fühl ich mich frei,
vor Zank, Streit und Einerlei,

hinter ihr vermag ich sehen,
ohne selbst im Licht‘ zu stehen,

hinter ihr fühl ich mich wohl,
beim Tanz und lautem Gejohl,

hinter ihr habe ich viel Mut,
doch nicht immer tut das gut,

hinter ihr spreche ich jede an,
da bin ich ein ganz tapferer Mann,

doch stehst Du vor mir
dann zeige ich mich Dir!

Achim Schmidtmann

Karnevalsgedicht

Es ist die Zeit der Masken und Gewänder
die Zeit der Ballons und bunten Bänder
die Zeit für Lachen und Heiterkeit
drum macht Euch zeitig nun bereit!

Denn wer nicht kommt zur rechten Zeit,
verpasst vielleicht die schöne Maid,
die angetan mit feinstem Tuch,
Dich herzt und küsst bis es genug.

Dann kannst Du noch mit vollen Krügen
mit Sang und Tanz und viel Vergnügen,
die Narrenzeit intensivst genießen,
bis dass die Türen sich verschließen.

Achim Schmidtmann

Brauchen Sie noch was für die 5. Jahreszeit?

Eigentlich sind wir ja schon mittendrin, aber vielleicht sind Sie noch auf der Suche nach einem Faschingskostüm oder sonstiger Karnevalsutensilien. Vielleicht werden Sie ja im Internet fündig.

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Happy Shopping und Alaaf, Helau, Palau, …!

Nun beginnt eine flaue Phase

Nach den tollen Online-Umsätzen im Dezember beginnt nun eine recht flaue Phase, bis so ungefähr im April wieder das Hochzeitsfieber bzw. Hochzeitsvorbereitungsfieber losgeht. Sicherlich geben Karneval, insbesondere das Hauptwochenende mit Rosenmontag und Faschingsdienstag, der Valentinstag und Ostern einen kleinen Schub, aber das werden wohl nur zwischenzeitliche Hochs sein.
Zum Glück geht es dann wohl wieder bis in den August aufwärts und September und Oktober sind dann wieder ein kleines Tief bevor das Weihnachtshoch startet.

Geht es Ihnen auch so?
Welche Maßnahmen ergreifen Sie dagegen? Welche Produkte und Dienstleistungen sind in diesen Monaten interessant und verkaufen sich gut?

Vielleicht Winterreisen (Skireisen) im Januar-März? Und Herbstreisen im September und Oktober?
Reisen kann man ja eigentlich ganzjährig anbieten, aber was gibt es sonst für interessante Angebote für diese etwas mauen bzw. flauen Monate? Wie kann man die Internetnutzer zum Lesen, Kaufen, … animieren?

Ich bin gespannt auf Ihre Vorschläge!