Ich kann dich nie vergessen – ein Valentinsgedicht

Ich kann dich nie vergessen

Wie könnt ich dein vergessen!
Dein denk ich allezeit.
Ich bin mit dir verbunden,
mit dir in Freud und Leid.
Ich will für dich im Kampfe stehen,
und sollte es sein, mit dir vergehen.
Wie könnt ich dein vergessen!
Ich weiß, was du mir bist,
solang ein Hauch von Liebe
und Leben in mir ist.
Ich suchte nichts als dich allein,
als deiner Liebe wert zu sein.
Wie könnt ich dein vergessen!
Ich weiß, was du mir bist.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Im Winter

Im Winter

20. Dezember 1864

Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Wie sind so kurz die trüben Tag,
Wie sind die dunklen Nächte lang!
Daß ich mich kaum zu freuen wage,
Kaum denken mag an Lied und Sang.

Die Wolken ziehn wie schwere Träume
Unheimlich an des Waldes Saum,
Und wie Gespenster schaun die Bäume
In meines Zimmers düstern Raum.

Und ich von aller Welt geschieden,
allein in stiller Einsamkeit,
Wie bin ich doch so gern zufrieden
Mit meiner Freud und meinem Leid!