70. Todestag von Stefan Zweig

Heute ist der 70. Todestag von Stefan Zweig.
Wikipedia schreibt zu ihm: „Stefan Zweig (* 28. November 1881 in Wien; † 23. Februar 1942 in Petrópolis, Bundesstaat Rio de Janeiro, Brasilien) war ein österreichischer Schriftsteller.“

Ich möchte ihn mit der Veröffentlichung einiger Zitate aus seinen Werken ehren:

  • „Am Tage, da ich meinen Paß verlor, entdeckte ich mit achtundfünfzig Jahren, daß man mit seiner Heimat mehr verliert als einen Fleck umgrenzter Erde.“ – Die Welt von gestern: Erinnerungen eines Europäers.
  • „Kein Künstler ist während der ganzen vierundzwanzig Stunden seines täglichen Tages ununterbrochen Künstler; alles Wesentliche, alles Dauernde, das ihm gelingt, geschieht immer nur in den wenigen und seltenen Augenblicken der Inspiration.“ – Sternstunden der Menschheit: zwölf historische Miniaturen.
  • „Niemand ist fort, den man liebt. Liebe ist ewige Gegenwart.“ – Legende eines Lebens. Ein Kammerspiel in drei Aufzügen.
  • „…wozu lebt man, wenn der Wind hinter unserm Schuh schon die letzte Spur von uns wegträgt?“ – Buchmendel. Novellen.
  • “Das Gerücht erreicht immer denjenigen als letzten, mit dem es sich beschäftigt.”
  • “Gesundheit ist für den Menschen das Natürliche, Krankheit das Unnatürliche.”
  • “Gedanken leben ebenso von der Bestätigung wie vom Widerspruch.”
  • “Jeder Glaube, der dem Geld oder der Macht dient, nimmt Schaden an seiner Seele.”
  • “Klug sein hat noch nie einen Menschen an Dummheiten gehindert.”
  • “Wer einmal sich selbst gefunden hat, der kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren.”
  • “Erst das Leiden hat der Menschheit das Gefühl der Religion, den Gedanken eines Gottes erschaffen.”
  • “Immer erscheinen die entscheidenden Ideen nachträglich als einfache und selbstverständliche.”
  • “Entscheidend für eine Idee ist nie, wie sie sich verwirklicht, sondern was sie an Wirklichkeit enthält.”

Paderborn-Berlin und zurück

Aufgrund der aktuell hohen Benzinpreise möchte ich mal ein kleines Rechenexempel aufstellen.
Was kostet es mit verschiedenen Verkehrsmitteln von Paderborn nach Berlin zu gelangen und wie teuer ist es?

Als Startpunkt wähle ich Paderborn Hauptbahnhof und als Zielpunkt Berlin Hauptbahnhof – das ist eine klare Verfälschung, denn bei der Bahnreise machen erst die Übergänge zwischen Zügen und anderen Verkehrsmitteln die große Veränderung. Am besten würde ich also eine zufällige Adresse in Paderborn und eine zufällige in Berlin heraussuchen – wie geht das am besten?

Scheint gar nicht so einfach zu sein. Also starte ich mal mit dem Hauptbahnhof.

PKW
Wenn wir von 30 Cent pro Kilometer ausgehen und die Strecke nach Google Maps 428 km lang ist, kostet das 12840 Cent, also 128,40 Euro. Die Dauer wird mit 4 Stunden und 7 Minuten angegeben.

Bahn
Mit der Bahn kostet es 85 Euro (einfache Strecke ohne Sparpreise oder Bahncard – Sparpreis bei früher Buchung ab ca. 49 Euro) und dauert knapp 4 Stunden.

Natürlich könnte man auch fliegen vom Flughafen Paderborn-Lippstadt nach Berlin Tegel via München mit Lufthansa oder via Nürnberg mit Air Berlin, das kostet ab 188 Euro aufwärts (Hin- und Rückflug) und dieser Preis ist auch nur möglich, wenn man es weit im Vorraus, also ca. 2 Monate, bucht. Die Flugzeit beträgt zwar jeweils nur ca. 2 Stunden aber aufgrund des Zwischenstopps muss mit einer Gesamtreisedauer von ca. 5 Stunden gerechnet werden.

Ab Bielefeld kann man auch mit dem Berlin Linien Bus nach Berlin fahren – Kosten ca. 56 Euro und es dauert ca. 5 Stunden.

Was sagt uns das nun?
Alles ist eine Frage der Zeit, die man spendieren will und des genauen Abfahrts- und Zielortes. Wenn man nämlich in Berlin eine Adresse anpeilt, die nur schlecht bis gar nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, so kann es dann durcht Taxikosten noch sehr teuer werden. Ist es allerdings ein zentraler Ort, so kann sich die Bahnfahrt lohnen.

Generell gilt natürlich, dass 4 Stunden Autofahren sehr ermüdend sind und natürlich auch mit nicht geringen Gefahren verbunden. 4 Stunden Zug fahren dagegen kann man gut zum Arbeiten nutzen.

Nicht betrachtet habe ich bisher die Mitfahrzentrale sie bietet Fahrten nach Berlin ab 25 Euro. Das kann super sein, aber derartige Fahrten können bei einem unbekannten Fahrer/Fahrerin auch unangenehm sein.

Autoren/Dichter, deren Werke in 2012 gemeinfrei werden

Was heißt gemeinfrei?
„Der Schutz des Urheberrechts wird nicht ewig gewährt (wie etwa das Eigentum). Der Schutz des Werkes beginnt, sobald die Voraussetzungen des § 2 Abs. 2 UrhG erfüllt sind. Es endet 70 Jahre nach dem Tode des Urhebers (§ 64 UrhG). Ist der Urheber anonym oder veröffentlicht er unter einem Pseudonym, erlischt das Urheberrecht 70 Jahre nach Veröffentlichung. Mit Ende der Schutzfrist ist das Werk gemeinfrei. Stets gemeinfrei sind nach § 5 UrhG amtliche Werke“ (Quelle: Wikipedia)

Also werden in 2012 die Werke der folgenden Autoren bzw. Dichter gemeinfrei – leider sind unter diesen Persönlichkeiten viele Opfer des Nazi-Regimes! Andernfalls hätten Sie uns wahrscheinlich noch viele tolle Werke geschenkt!

  • Georg Hirschfeld (1873-1942) 70. Todestag am 17.1.
  • Stefan Zweig (1881 – 1942) 70. Todestag am 23.2. (Selbstmord)
  • Robert Musil (1880 – 1942) 70. Todestag am 15.4.
  • Jakob van Hoddis (1887-1942) im Mai oder Juni 1942 im Vernichtungslager Sobibór ermordet
  • Fred Endrikat (1890 – 1942) 70. Todestag am 12.8.
  • Carl Sternheim (1878-1942) 70. Todestag am 3.11.
  • Bruno Schulz (1892-1942) 70. Todestag am 19.11.
  • Jochen Klepper (1903-1942) 70. Todestag am 11.12. (Familienselbstmord)
  • Gerhard Wartenberg (1904-1942) 22. Dezember 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet

Auch Edith Stein starb 1942:
„Edith Stein, Ordensname Teresia Benedicta a Cruce oder Teresia Benedicta vom Kreuz, (* 12. Oktober 1891 in Breslau; † 9. August 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau), war eine deutsche Philosophin, Nonne und Märtyrin der katholischen Kirche. Papst Johannes Paul II. sprach Teresia Benedicta vom Kreuz am 1. Mai 1987 selig und am 11. Oktober 1998 heilig. Ihr Gedenktag ist der 9. August.“ (Quelle: pluspedia.de)

Kennt Ihr weitere?

Asphalt Tribe von Morton Rhue – eine Rezension von A. Lehmann

Der „Asphalt Tribe“ ist eine Gruppe von acht Straßenkindern. Maggott, der aus einem reichen Elternhaus stammt und dann tief abgestürtzt ist. 2Moro und Jewel, die sich das Geld fürs Party machen durch Prostitution verdienen. OG, der schwer krank ist. Tears, die vor ihrem gewalttätigen Stiefvater geflohen ist. Rainbow, die Drogen nimmt und sich selbst verletzt. Und schließlich Country Club und Maybe. Irgendwie sind sie alle in New York gelandet, wo sie sich gemeinsam durchschlagen.

Strasser hat es schon immer verstanden, seine Geschichten mit genau der richtigen Mischung aus Abgebrühtheit, objektiver Faktenaufzählung und Einfühlsamkeit zu vermitteln. So wird eiskalt jedes unangenehme Detail aus dem Alltagsleben der Straßenkinder beschrieben. Statt einem Friede-Freude-Eierkuchen endet die Geschichte für viele der Protagonisten mit dem Tod. Für zarte Gemüter oder besonders junge Leser ist dieses Buch daher definitiv nicht zu empfehlen.

Jeder andere sollte sich diesen Roman allerdings dringend zu Gemüte führen, obwohl oder auch gerade weil er keine leichte Kost ist. Gewalt, Drogen und Alkohol gehören zum Alltag der Kinder. Zwar schließen sie sich zusammen, weil es für sie einfacher ist, in der Gruppe zu bestehen, und weil andere Straßenkinder eben die einzigen sind, von denen sie nicht verachtet und ausgestoßen werden. Letztendlich ist sich aber jeder immer noch selbst der Nächste. Sie glauben sowieso nicht daran, dass einer von ihnen besonders lange lebt. Als Country Club, der Älteste der Gruppe, stirbt, ist er zweiundzwanzig, ein Alter, auf das die anderen nicht zu hoffen wagen.

Lesen Sie weiter unter lesemomente.de

Diese Rezension ist von A. Lehmann.

Berliner Fasching

Berliner Fasching

Nun spuckt sich der Berliner in die Hände
und macht sich an das Werk der Fröhlichkeit.
Er schuftet sich von Anfang bis zu Ende
durch diese Faschingszeit.

Da hört man plötzlich von den höchsten Stufen
der eleganten Weltgesellschaft längs
der Spree und den Kanälen lockend rufen:
“Rin in die Escarpins!”

Und diese Laune, diese Grazie, weißte,
die hat natürlich alle angesteckt;
die Hand, die tagshindurch Satin verschleißte,
winkt ganz leschehr nach Sekt.

Die Dame faschingt so auf ihre Weise:
gibt man ihr einmal schon im Jahr Lizenz,
dann knutscht sie sich in streng geschlossnem Kreise,
fern jeder Konkurrenz.

Und auch der Mittelstand fühlts im Gemüte:
er macht den Bockbierfaßhahn nicht mehr zu,
umspannt das Haupt mit einer bunten Tüte
und rufet froh: “Juhu!”

Ja, selbst der Weise schätzt nicht nur die hehre
Philosophie: auch er bedarf des Weins!
Leicht angefüllt geht er bei seine Claire.
Berlin radaut, er lächelt …
Jeder seins.

Kurt Tucholsky

Februargedicht

Februar

Schneeflöckchen flattern in der Luft,
Schneeglöckchen dir am Busen,
Mein Herz durchquillt ein Weiheduft,
Die Quintessenz der Musen;
Mit Sang, Geschrei und Schellenklang
Zieht Mummenschanz die Stadt entlang,
Heut´ lärmt das rohe Volk wie toll
Und wirft sich morgen reuevoll
Im Beichtstuhl auf die Kniee!

Uns strahlt ein höh´res Geisteslicht,
Wir brauchen nicht bereuen,
Wir wollen uns mit Asche nicht
Die freie Stirn bestreuen;
Uns stört die Reue nicht die Lust,
Wir sind uns keiner Schuld bewusst,
Wir hassen und wir lieben frei,
Wir kennen keine Heuchelei
Und kennen keine Sünde!

Die Maske fort, das Antlitz bloß,
Die Lippen frei zum Küssen!
All unsre Lust kann schleierlos
Die ganze Menschheit wissen.
Solang dein Herz für mich noch warm,
Umschlingt dich fest mein starker Arm,
Du wirst mein ehlich Treugemahl,
Trotz Priesterfluch und Kirchbannstrahl,
Zum Hohn der großen Lüge!

Hermann Löns (1866-1914)